Der Raps ist seit Mitte Juni verblüht. 10 - 14 Tage später sollte der eingetragene Nektar zu reifem Honig umgearbeitet sein. Am besten wird die Reife mittels Refraktometer festgestellt.
Bienefluchten sparen Arbeit und beugen Sehnenscheidenentzündungen vom Abfegen vor. Wer, wie ich, seine Bienen abfegt um die Völker sanft zu schröpfen und die Bienenmasse für Zuchtzwecke nutzt, bekommt halt einen Tennisarm.
Die Honigwaben können auf 2 Arten entdeckelt werden.
1. Mit einer Entdecklungsgabel. Dies ist die aufwändigere Methode. Es wird aber Entdecklungswachs gewonnen. Leider verstopfen die Krümel des Wachses schnell das Honigsieb.
2. Mit einem Heißluftfön. Hierzu bin ich ein Video schuldig. Dieses mache ich bei der Sommerhonigernte. Man fährt langsam über die verdeckelten Zonen der Waabe. Die Zelldeckel fliegen regelrecht herunter. Es geht hierbei nicht darum die Zelldeckel runterzuschmelzen, vielmehr erhitzt sich die Luft unter dem Zelldeckel stark und sprengt ihn ab. Zonen die der Fön nicht schaft macht man kurzerhand mit der Gabel.
Anschließend wird der Honig geschleudert.
Dann fließt er bei mir durch 3 Siebe. Eine grob/fein Sieb Kombi. Und anschließend durch ein Kegelsieb. Von da aus geht es in den Honigeimer.
Größere Chargen kommen in die Rührmaschine und den Rest rühre ich mit der Bohrmaschine und Rührflügel. Honig, der nicht gleich kristallisiert wird mit Rapshonig, oder kristallisiertem Honig geimpft um die Sache ins Laufen zu bringen.
Bevor der Honig zu fest wird fülle ich ihn in 12,5kg Honigeimer ab. Die sind nicht zu schwer. Zur Abfüllung in Gläser taue ich den Honig wieder mit Wärme auf und rühre ihn kurz auf, damit er homogen ist und nicht außen flüßig und innen fest.
Wanderung in die Linde
Eigentlich war mein Plan, aus dem Raps in die Heidelbeere zu wandern. Aber ein Plan ist nur so gut bis der erste Angriff kommt. Heidelbeere war schon durch, also alle Völker nach Hamburg zur Lindenblüte. Ab dem 27. geing die Linde in Blüte. Hoffentlich wird es noch etwas wärmer, damit sie auch ordentlich nektart.
Kippkontrolle / Wochenkontrolle
Völker, die bei der Kontrolle dadurch auffallen, daß sie den Baurahmen nicht ausbauen, werden grünlich untersucht. Entweder sind sie auf dem Sprung zum Schwärmen, oder die Königin ist tot. Leider taugen meine Königinnen aus dem letzten Jahr garnichts. Davon lebt nur noch eine einzige. Der Rest wurde durch die Völker ersetzt.
Ebenso die Völker, die bei der Kippkontrolle Schwarmzellen zeigen.
Königinnen Zucht
Die Zucht ist ein sehr arbeitsintensives Geschäft, das außerdem gutes Timing bedingt und viel Lehrgeld fordert. Aber sie lohnt sich unbedingt!!! Wer standbegattete Völker gewohnt ist und dann mal in ein Top Zuchtvolk schaut, wähnt sich in einer anderen Welt. Die Mär vom imkern in der Badehose stimmt. Es gibt Völker in die ich mein blankes Hinterteil halten würde.
Ich werde an anderer Stelle die Facetten der Zucht näher beleuchten.
Ablegerpflege
Pflege ja, aber nicht zu viel des Guten. Die Ableger sollten nicht zu sehr damit beschäftigt sein Futter zu suchen. Die Futtergaben sollten aber nicht übertrieben werden. Solange Tracht ist verhungern unsere Schützlinge nicht. In einen jungenen Ableger 4-5kg Futter auf einmal zu kippen ist der besten Weg sie zum schwärmen zu bringen. Die Königin ist vielleicht noch nicht in Eilage und alle Jungbienen sind geschlüpft. Eine große Futtermenge auf einen Schlag würde dazu führen, daß alles Futter in die Schlupfzellen "gebunkert" wird. Dann kommt die Königin und will stiften, nur wohin? Alles voller Futter hier. Ergo - Abfahrt!
Also am Anfang 500g Futter bei der Bildung. Der Ableger bekommt schließlich eine volle Futterwaabe an den Rand (2kg Futter). Plus der Futterrand über den Brutwaaben.
Wenn die Königin nach 4 Wochen in Eilage geht, kann bis zu 1kg jede Woche, bis alle 14 Tage gegeben werden. Je nach Volksgröße.
Die Auffütterung der Ableger für den Winter erfolgt im August / September. Bis dahin ist nur der Futterstrom aufrecht zu halten.
Bienen/Honigbienen/Bienenzucht/Bienenkrankheiten
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30.06.2013 15:54 (zuletzt bearbeitet: 30.06.2013 21:45)
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